Lieber Leser Herbert
Leider werden bei der Diskussion über
Lärm oft zwei Fehler gemacht:
Der Schalldruckpegel (der z.B.
Tontechniker beim Justieren von Mikrofonen interessiert) wird
verwechselt mit der Schallintensität, die für lärmgeplagte
Menschen wichtig ist.
Und als Folge werden sehr oft Dezibel
und dB(A) verwechselt. Das ist der Kernfehler.
Die Halbierung des Schalldrucks
(Faustregel: Halbierung des Abstands senkt linear Dezibel um 6 db)
gilt halbwegs richtig nur für den Schalldruck, der linear abnimmt.
Genauso gern (und bis auf
Hinterkommastellen richtig) wird gesagt, dass die Schallintensität,
also die Leistungsgröße, mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt.
Das ist sehr nah an der Wahrheit, was man sehr gut an
Lärmausbreitungskreisen rund um Lärmquellen sehen kann. Die
Abstände von z.B. 10 dB(A) zur nächsten 10 dB(A) Radien werden
immer breiter, also eben nicht linear sondern sehr nah am Quadrat der
Entfernung.
Um das verständlich zu machen, wird
gern das Bild einer Kugel verwendet, deren Fläche ja auch mit dem
Quadrat der Entfernung zunimmt. Die ankommende Schallintensität an
der Kugelfläche nimmt dann ebenso quadratisch ab, und eben nicht
linear.
Deshalb ist die Aussage der „Antiwind“
„6db“ physikalisch in diesem Zusammenhang falsch.
Für Lärmbelastung von Menschen gibt
es nur die genormten dB(A) Werte, die auch nicht veraltet sind,
sondern die empfundene Schallintensität wieder geben. Im Wohngebiet
ist der Grenzwert 40 dB(A), die in Roßdorf nicht erreicht werden,
sondern nur auf dem Parkplatz an der B 26, wenn gerade mal kein Auto
kommt, und der Wind aus Nordwest sehr stark bläst.
Als neutralen Zeugen kann ich hier eine
Grafik anhängen, die aus dem Taunus stammt. Sie nimmt natürlich auf
die geografischen Besonderheiten (Höhenlinien usw.) Rücksicht, aber
ist im Kern identisch mit der Kurve, die die Grünen auf der Homepage
verwendet haben.
Und natürlich sah die Skizze, die die
GGEW auf der Bürgerversammlung präsentiert hat, ganz genauso aus
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