Für
das Gelände des alten Bauhofs in der Darmstädter Straße
in Roßdorf gab es mehrere Interessenten. Einer beschrieb die
Lage des Grundstücks so: „Wer von Darmstadt kommend den Berg
herunter nach Roßdorf hinein kommt, sieht im Hintergrund die
Berge des Spessarts, und davor in der Kurve das neu zu bebauende
Grundstück. Es ist die erste Adresse des Ortskerns von Roßdorf,
und für diese exzellente Lage wollen wir ein daran angepasstes
Gebäude errichten, das außerdem die Vorgaben der Gemeinde
voll erfüllt.“
Das
Gemeindeparlament hatte verlangt, dass das Gebäude barrierefrei
und seniorengerecht konzipiert sein muss. Eine Betreuung der Bewohner
als „Service-Plus“ muss angeboten werden.
Dieses
inhaltliche und ein städtebauliches Konzept waren dem Parlament
so wichtig, dass die Ausschreibung zum Festpreis erfolgte, wobei das
Konzept den Ausschlag geben sollte.
So
kam es nun. Es gab – trotz der Vermutung der CDU, das sei zu billig
angeboten - nur fünf Bewerber, und nur zwei von ihnen
orientierten sich an den Vorgaben der Gemeinde.
Eine
x-beliebige Wohnbebauung hätte vielleicht (reine Spekulation)
ein paar Euro mehr eingebracht, aber sie passt nicht an diese Stelle.
„Das
ist kein Schnäppchen“ sagten die Grünen, denn im
Verkaufsbeschluss wurden die restriktiven Verkaufsbedingungen noch
einmal bekräftigt:
„Es
wird barrierefrei und seniorengerecht gebaut. Es werden
Begegnungsflächen und ein Gemeinschaftsraum hergestellt. Eine
Mischung aus Eigentumswohnungen und Mietwohnungen ist geplant.“
Zum
Zuge kam ein Investor, der Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit
Kommunen hat. Die Gemeindevertreter konnten sich in zwei Objekten
(Weiterstadt und Griesheim) ein Bild von ähnlich konzipierten
Gebäuden des Investors machen, die alle Auflagen erfüllen,
die wir auch in Roßdorf machen.
Ausschlaggebend
war, dass sich dieses Gebäude in dieser exponierten Lage
in
den Ortskern von Roßdorf einfügen soll. Die Nutzung soll
sich in das innerörtliche Angebot integrieren und die
Service-Möglichkeiten von Roßdorf nutzen, z. B. das
Essen-auf-Rädern-Angebot der AWO.
Die
Grünen regten an, zu prüfen, ob bei den endgültigen
Vertragsgestaltungen der Eigentumswohnungen und der Vermietung
gewährleistet werden kann, dass auch wirklich Senioren und
Behinderte die Wohnungen nutzen können. Dies und der soziale
Aspekt sind leider schwierig durchzusetzen. Der Investor gezeigte
sich offen und antwortete auf eine entsprechende Frage der Grünen:
„Wenn die Wohnungen durch Senioren / Behinderte genutzt werden
sollen, sind wir für diesbezügliche Vorstellungen offen und
werden dies prüfen“. Sozialwohnungen werden es leider nicht.
Dann hätte die Gemeinde auf die Verkaufseinnahmen des
Grundstücks verzichten müssen.
Auf
jeden Fall wird der gesamte aus zwei Gebäuden bestehende Komplex
barrierefrei und seniorengerecht gebaut werden.
Frieder
Kaufmann und Fortuna Marx, Grüne Fraktion
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