In den
letzten Tagen gab es im Landkreis eine große Aufregung über
die von
beinah allen Stadtverordneten in Darmstadt beantragte „Umweltzone“
und die
damit verbundenen Einschränkungen für „Stinker“.
Fakt 1
ist aber: Nur noch 3% der PKW und LKW im Landkreis Darmstadt-Dieburg,
zu dem auch Roßdorf gehört, haben keine grüne
Plakette. 97% der Fahrzeuge, wohlgemerkt auch der Lastkraftwagen,
sind nicht betroffen und dürfen weiter nach Darmstadt.
Ausnahmegenehmigungen gibt es auch noch.
Für
die 3% veralteten Fahrzeuge (PKW und LKW) sollte sich niemand mehr
stark machen.
Manche
spekulieren “Wenn die Darmstädter Bevölkerung der
Ostumgehung zugestimmt hätte, wäre alles anders“. Fakt 2
ist aber, dass Gesetze und Gerichte verlangen, dass bei Überschreiten
von Grenzwerten in stark belasteten Durchgangsstraßen zwingend
und unverzüglich gehandelt werden muss. Umweltzonen sind nicht
zur Verkehrslenkung da, sondern zum Schutz der Menschen vor Staub und
Abgasen.
Fahren
die 3% Stinker dann zusätzlich durch Roßdorf?
Auch
ohne sie ist Roßdorfs dringendstes Verkehrsproblem schon heute
unerträglich: Es ist die enge Ortsdurchfahrt vor allem in der
Wilhelm-Leuschner-Straße.
Das
Durchfahrtsverbot für LKW aus Ober-Ramstadt wird von vielen
LKW-Fahrern ignoriert, egal welche Plakette sie auf der
Windschutzscheibe haben.
Wir
Roßdörfer GRÜNEN haben jetzt einen einfachen und aus
unserer Sicht intelligenten Vorschlag gemacht: Die
Falschfahrer rechtzeitig vor Roßdorf anhalten, Bußgeld
einfordern, und zum Umdrehen zwingen. Das
merkt sich jeder!
Anders
in der Gegenrichtung: Die
erlaubte Durchfahrt nach Ober-Ramstadt lockt internationale und
lokale LKW’s an.
Manchmal ziehen sie sich wie eine Perlenschnur durch Roßdorf.
Dick, laut und gefährlich für die Fußgänger, und
schon lange nicht zum Aushalten. Aber legal.
Bisher
gibt es keine Messstation, mit der die Schadstoffbelastung gemessen
werden könnte.
Und
es kann noch schlimmer kommen!
Die
beiden Vertreterinnen der Roßdörfer GRÜNEN im
Gemeindevorstand haben darauf aufmerksam gemacht, dass
die
neue
FIEGE-Spedition in Dieburg noch mehr Durchgangsverkehr in Richtung
Süden anziehen könnte.
Aber:
Die Parteien sollten sich davor hüten, sich bei diesen
Verkehrsthemen gegenseitige Schuldzuweisungen zu machen. In Dieburg
haben alle Parteien für FIEGE gestimmt, außer zwei
Mitgliedern der GRÜNEN Fraktion.
Noch
ist die Durchfahrt für LKWs in Richtung Ober-Ramstadt erlaubt.
Um das zu stoppen, fehlt aber noch die entscheidende rechtlich
umsetzbare Idee.
Darauf
sollten wir unsere Kreativität lenken – und uns nicht um die
Mobilität der letzten Stinker sorgen.
Frieder
Kaufmann, Fraktion Bündnis90/Die Grünen
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