Wenn
in Roßdorf über „Verkehr“ und „Darmstadt“ geredet
wird, heißt es sofort: Darmstadt soll erst mal seine
Hausaufgaben machen.
Die
Technische Universität Darmstadt (TUD) hat jetzt ihre
Verkehrslösung vorgestellt, die auch ohne neue Straßen
funktioniert. (Die 25.000 Studierenden haben ja schon lange das
Semesterticket mit freier Fahrt im ganzen RMV-Bereich).
Seit
dem 1.4.13 gibt es ein Jobticket für mehr als 4.000 Beschäftigte
der TU Darmstadt.
Ab
25 Euro im Monat bekommt man einen Parkplatz nahe am Arbeitsplatz,
verbunden mit einem Freifahrtschein in allen Bussen und Bahnen rund
um Darmstadt. Das ist 40% billiger als die Monatskarte und billiger
als eine Tankfüllung.
Die
Uni hatte mit 400 Teilnehmern gerechnet. Binnen eines Monats waren
1.000 Tickets verkauft. Ist ja auch kein Wunder: die 25 Euro im Monat
gelten für alle öffentlichen Verkehrsmittel in der ganzen
sogenannten „Wabe 40“, die von Eberstadt über Pfungstadt und
Erzhausen bis Gundernhausen reicht. Roßdorf liegt also mitten
drin. Für Zusatzbeiträge können auch weiter entfernte
Wohnorte einbezogen werden. Bis Heidelberg und Aschaffenburg.
Grafik
des RMV: alle Orte in der „Wabe 40“
Die
Firma Merck hat vor Acht Jahren mit dem Jobticket den Anfang gemacht,
heute nutzen es weit über 3.000 der 9.000 Beschäftigten.
Das Jobticket der TUD mit 1.000 Nutzern ist ein weiterer großer
Schritt in Darmstadt zur Lösung der „Hausaufgaben“.
Der
RMV bietet das Jobticket allen Betrieben mit mehr als 100
Beschäftigten an. Es können sich auch Betriebe zusammen
tun.
Von
den Befürwortern des Straßenausbaus wird immer auf die
Pendler verwiesen. Jetzt haben zwei ganz große Arbeitgeber
gezeigt, wie man Pendlern ein unschlagbar günstiges Angebot für
den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr macht.
Wer
in Google die Suchworte „Jobticket Darmstadt“ eingibt, findet
ganz weit oben einen Vortrag von mir zur „Erfolgsstory Jobticket
Merck“ den ich 2009 bei Dadina und IHK gehalten hatte. Das Projekt
der TUD wird ganz sicher genauso erfolgreich, und es wird viele
eingefleischte Autofahrer zum Umsteigen auf öffentliche
Verkehrsmittel bewegen.
Intelligente
Verkehrsprojekte saugen wie Magnete die Verkehrsströme in den
Öffentlichen Personen Nahverkehr ÖPNV)
Jetzt
wird die Straßenbahn in Darmstadt auch zur Uni Lichtwiese
gebaut. Sicher werden auch Roßdörfer TUD- Beschäftigte
und Studenten das Angebot annehmen.
Einige
Darmstädter Arbeitgeber nutzen die intelligenten
Verkehrskonzepte der Dadina und des RMV. Wenn dieses Vorbild in
Darmstadt und dem Umland Schule macht, wären viele
Verkehrs-Hausaufgaben gelöst.
Es
gilt nicht neue Straßen zu bauen, sondern die vorhandenen
Verkehrsströme so zu lenken, dass Mobilität bezahlbar und
umweltschonend ist. Am besten sogar mit Ökostrom in der
Straßenbahn.
Die
Nachfrage nach Bus und Bahn steigt, und das ist gut so. Auch in
Roßdorf.
Frieder Kaufmann
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