In
Roßdorf kommt der Strom bald auch vom Tannenkopf
Jetzt
ist es amtlich. Am 17.4.13 wurde bei der
Bürgerinformationsveranstaltung bekanntgegeben, dass die GGEW
(„Stadtwerke“ der Gemeinden rund um Bensheim) vier große
Windräder am Tannenkopf auf Roßdörfer Gelände
bauen wird. In der regen Diskussion interessierte vor allem, was das
den BürgerInnen und der Gemeinde bringen wird. Für die
Gemeinde gibt es eine ordentliche feste Pacht plus einen
Ertragsanteil, die BürgerInnen können sich finanziell
beteiligen. Sogar einen preiswerten
Ökotarif
wird es für
die Windkraft vom Tannenkopf
geben.
Es
ist berechnet, dass die vier Windräder bis
zu ein Drittel des Roßdörfer Strombedarfs
inklusive des Gewerbestroms erzeugen werden.
Dafür
haben wir GRÜNE uns stark eingesetzt. Wir haben den
entscheidenden Impuls gegeben und wir haben die Argumente für
die Akzeptanz geliefert.
Nach
jahrelanger Ablehnung der Windnutzung (vor 10 Jahren scheiterte unser
Antrag im Parlament deutlich) haben wir das Parlament und die
BürgerInnen davon überzeugen können, dass die auf der
weltweiten Sonneneinstrahlung basierende Windenergie unsere lokale
Lösung zur Energiewende ist.
Die
auf unseren Vorschlag eingerichtete parteiübergreifende
Energiekommission hat sieben Kriterien festgelegt, die bei der
Windnutzung zu beachten sind (Beschluss des Parlaments vom 14.9.2012,
nachzulesen auf der Homepage der Gemeinde). Wir haben dafür
wichtige Fakten zusammengetragen.
Nach
anfänglichem Zögern und Zaudern, schließlich ist der
Standort nicht so ertragreich wie einer an der Nordsee, haben gleich
sechs Investoren um den Standort im Gemeindewald konkurriert.
Die Energiekommission hat das insgesamt beste Angebot ausgewählt.
Wir GRÜNE haben die Diskussion aktiv begleitet.
Es
freut uns sehr, dass mit der GGEW ein lokaler Versorgungsbetrieb das
Projekt übernimmt, auf eigenes Risiko und ohne Risiko und Kosten
für die Gemeinde Roßdorf. „Natürlich muss der
Betreiber auch den Abriss der Windräder bezahlen, wenn sie am
Ende ihrer Betriebsdauer angekommen sind“, wurde eine entsprechende
Frage beantwortet.
Als
nächstes wird die Umweltverträglichkeit geprüft. Als
erste Maßnahme dazu soll ein 100 Meter hoher Mast errichtet
werden, mit dem die tatsächlichen Windverhältnisse
ermittelt werden. Parallel wird die GGEW auf ihre Kosten die
Bürgerinformation und -beteiligung durchführen.
Der
Standort hat Vorteile, die in kaum einer anderen Gemeinde vorliegen:
weit weg von der Wohnbebauung,
ganz nah am nächsten Stromeinspeisepunkt und bestens erreichbar
über bestehende Waldwege, die nach dem Bau wieder zurückgebaut
werden können. Der überzeugendste Vorteil der riesengroßen
Windräder ist , dass sie sich so hoch über den Baumwipfeln
drehen, dass der Wald darunter wieder zuwachsen kann und dass es im
Umfeld der Windräder keine nennenswerten Einschränkungen
für die Natur geben wird.
Frieder
Kaufmann, Fraktion Bündnis 90 /die Grünen
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