Der
Sonnensaal war proppevoll, als die DADINA die ersten
Zwischenergebnisse für eine Straßenbahnplanung nach
Roßdorf vorstellte. Bei der anschließenden
Meinungsäußerung wurde sehr schnell deutlich, dass die
Mehrheit im Saal gegen den Bau einer Straßenbahn ist. Aber -
auch das wurde deutlich - die regelmäßigen Busbenutzer
waren auf dieser Veranstaltung in der Minderzahl. Am klarsten haben
sich die Vertreter der konservativen Roßdörfer SPD gegen
den Bau einer Straßenbahn ausgesprochen. Sowohl der
Altbürgermeister Pfeiffer, der Erste Beigeordnete Rück als
auch der SPD-Vorsitzende Dobner haben glasklar zum Ausdruck gebracht,
dass sie diese Pläne vehement ablehnen. Schade, meinen die
Grünen, denn eigentlich müsste die DADINA an dieser Stelle
die Untersuchung schon abbrechen, um Planungskosten zu sparen. Gegen
den erklärten Willen der Mehrheitsfraktion im Roßdörfer
Parlament werden voraussichtlich weder das Land Hessen noch die
anderen Kommunen über die DADINA eine Straßenbahn nach
Roßdorf und Groß-Zimmern finanzieren wollen. Leider
haben sich die SPD-Vertreter nicht von den vielfältigen
Argumenten für eine Straßenbahn beeindrucken lassen.
Das wichtigste Argument wird von den Gegnern der Straßenbahn
gar nicht wahrgenommen: Wenn
die Straßenbahn nicht nach Roßdorf und Groß-Zimmern
gebaut wird, dann wird sie nur bis zum Ostbahnhof gebaut.
Das ist ohnehin viel billiger für die Stadt Darmstadt. Es ist
jedoch ein großer Irrtum, wenn die Roßdörfer
Bahngegner glauben, dann wie bisher mit dem Bus bis in die Innenstadt
oder an den Hauptbahnhof fahren zu können. Wenn
wegen der Kapazitätsengpässe in
Darmstadt die Straßenbahn zum Ostbahnhof gebaut werden wird, dann steigen die Roßdörfer am Ostbahnhof vom Bus in die Straßenbahn um, so wie die Mühltaler am Böllenfalltor.
Darmstadt die Straßenbahn zum Ostbahnhof gebaut werden wird, dann steigen die Roßdörfer am Ostbahnhof vom Bus in die Straßenbahn um, so wie die Mühltaler am Böllenfalltor.
Es
wird nicht einfach werden, eine zufriedenstellende
Straßenbahnanbindung für Roßdorf zu planen. Ein
großer Teil der heutigen Busse wird weiterhin wie gewohnt durch
Roßdorf fahren müssen. Das
heutige Bussystem ist gut, aber es ist erkennbar, dass es aufgrund
von Überlastung schlechter wird.
Wenn die Straßenbahn zum Ostbahnhof gebaut werden wird, müssen
die Roßdörfer ohnehin umsteigen. Außerdem werden die
Benzinpreise weiter steigen. Die Bahn / Straßenbahn ist die
einzige volltaugliche Elektromobilität, die wir derzeit haben.
Entgegen
allen Gerüchten steigen in der Nähe von Straßenbahnen
sowohl die Immobilienpreise als auch die Investitionen in Wohnen und
Gewerbe. Wenn
der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und
anderen Windmühlen. Schade, dass die SPD Roßdorf die
Mauern in der Veranstaltung schon hochgezogen hat.
Denn wie gesagt: Keiner von außerhalb finanziert eine solche
wertvolle Zukunftsinvestition in Roßdorf, wenn die SPD-Mehrheit
im Parlament dies ablehnt. Mit den Landeszuschüssen (ca.80%) für
solche Infrastrukturprojekte ist es bei der Straßenbahn
übrigens genauso wie beim Straßenbau: Wer nicht will, der
hat schon. Dann bekommt eben eine andere Region einen Bahnanschluss.
Wir
Grünen sind dafür alle Fakten genau zu prüfen und
nicht vorschnell die Straßenbahn abzulehnen. Wir wollen das
Zukunftsprojekt zur ÖPNV-Erschließung des Ostkreises nicht
mit einer einseitigen Kirchturmpolitik im Voraus verhindern.
Die
Grünen Roßdorf + Gundernhausen, Robert Ahrnt
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