Ja und Nein. Die Parlamente in Roßdorf
und Groß-Zimmern haben seit Jahren immer wieder die Trasse der
ehemaligen Eisenbahnlinie rechtlich für eine Nutzung durch einen
neuen Öffentlichen Personennahverkehr, z.B. eine Straßenbahn
frei gehalten. Das weiß jeder Anwohner, und ganz sicher jeder,
der dort neu gebaut hat, und 100% sicher jeder der im
Gemeindeparlament sitzt.
Echte umsetzbare Planungen gab es aber
bisher nicht. Es gab mehrere Studien, die aber aus verschiedensten
Gründen nicht weiter verfolgt wurden. Also nix neues?
Doch. Neu ist, dass bis zum Jahresende
die Ergebnisse einer neuen Studie vorliegen werden, die der Landkreis
DA-Di in Auftrag gegeben hat. Diese Studie soll ALLE Fragen stellen,
die im Zusammenhang mit dem öffentlichen Nahverkehr zwischen
Ostkreis und Darmstadt gestellt werden können. Eine Straßenbahn
für den Ostkreis ist da nur ein Puzzleteil, aber ein wichtiges.
Das ist wirklich neu.
Diese Machbarkeitsstudie soll Antworten
auf die Frage liefern: Gibt es eine Verbesserungsmöglichkeit
für den öffentlichen Nahverkehr im Ostkreis von
Darmstadt-Dieburg? Welchen Nutzen haben die beteiligten Gemeinden
(nicht nur Roßdorf)? Wie kann dieser verbesserte Nahverkehr in
die Stadt Darmstadt eingeschleust werden? Wie kann es schnelle
Verbindungen zwischen dem Ostkreis und dem Hauptbahnhof Darmstadt
geben?
Und jetzt kommt das wirklich Neue:
Erstmals wird nicht nur eine technische
Lösung (Straßenbahn) geprüft, sondern der Auftrag der
Prüfung ist: wie bekommen wir für noch viele mehr Menschen
aus allen Ecken der angeschlossenen Gemeinden im Osten von Darmstadt
attraktive Nahverkehrsangebote nach Darmstadt, Dieburg, Reinheim,
Ober-Ramstadt, Frankfurt, durch die der Ostkreis noch attraktiver und
wertvoller wird. Basis ist der rechtsverbindliche Nahverkehrsplan der
DADINA, in dem Mindest-Taktzeiten festgelegt sind, maximale
Wegelängen bis zum nächsten ÖPNV-Anschluss, usw.
Darauf müssen die Planer bei ihrer Planung der
Bus-Bahn-Straßenbahnlinien eingehen. Es ist ausgeschlossen,
dass ganze Wohnbereiche keinen Zugang mehr zu Haltestellen des ÖPNV
haben. Im Gegenteil: eine attraktive Planung muss zusätzliche
Wohnbereiche an den Nahverkehr fußläufig anbinden. Das
wäre eine Aufwertung der Gemeinden im Einzugsbereich der
verbesserten Nahverkehrsanbindung.
Wenn dabei der Vorschlag einer
Straßenbahn möglichst bis Groß-Zimmern heraus kommt,
wäre das aus meiner Sicht super. Zum Jahresende werden die
Ergebnisse der Experten vorliegen. Dann fängt die Beratung an.
Frieder Kaufmann
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