Lediglich
aus der Tagespresse hatten die GRÜNEN, wie auch der Landkreis und die
anliegenden Städte und Gemeinden von den Entscheidungsgründen erfahren.
„Wir
fordern die unverzügliche Rücknahme dieser Entscheidung, die Hessen
Mobil selbst gegen Bedenken der Polizeibehörde getroffen und umgesetzt
hat. Der Landkreis wurde ebenso wenig angehört wie die Stadt Darmstadt
und die an der Trasse liegenden Gemeinden“, so die Mitteilung der
GRÜNEN.
Die
Bürgerinnen und Bürger der anliegenden Kommunen sind direkt von den
zusätzlichen Emissionen durch Lärm und Abgase betroffen.
Die
Entscheidung ist umso unverständlicher, wenn man weiß, dass in der
Stadt Darmstadt die Ausweisung einer Umweltzone dringend erforderlich
ist, um die Feinstaubbelastung der Anwohner vielbefahrener Straßen zu
reduzieren.
Doch
völlig absurd finden die GRÜNEN die Begründung für die getroffene
Entscheidung, durch die Straßenerneuerung seien die Unfälle
zurückgegangen und daher könne die Geschwindigkeit freigegeben werden.
„Sinkende Unfallzahlen sind in der Regel Folge von
Geschwindigkeitsbegrenzungen, wenn jetzt mit den geringeren Unfallzahlen
die Aufhebung von Geschwindigkeitsbegrenzungen begründet wird, dann
werden in unverantwortlicher Weise Ursache und Wirkung vertauscht“, so
die Fraktionsvorsitzende Brigitte Harth. Eingeführt wurde die Begrenzung
auf 130 km/h seinerzeit unter anderem wegen der verkürzten Ein- und
Ausfahrten, die ein erhöhtes Unfallrisiko darstellen, wenn sich
auffahrenden Fahrzeuge in den mit hohen Geschwindigkeiten fließenden
Verkehr einfädeln müssen. Daran hat die Straßenerneuerung nichts
geändert. Sinkende Unfallzahlen sind nicht zuletzt der umsichtigen
Fahrweise der Verkehrsteilnehmer zu verdanken. Behördlich angeordnete
Aufhebungen von Geschwindigkeitsbegrenzungen geben nach Ansicht der
Grünen ein falsches Signal.
Umweltpolitischen
Aspekte wurden bei der Entscheidung offenbar überhaupt nicht
berücksichtigt. „Während landauf landab über die Einführung von
Umweltzonen diskutiert und um Verständnis geworben wird, gibt eine
Behörde gleichzeitig feinstaubmindernde Regulierungen auf und erlaubt
„freie Fahrt“ bis an die Stadtgrenzen der stark belasteten Stadt
Darmstadt. Die Grünen fragen sich, ob die Verantwortlichen wohl meinen,
der auf der B 26 erzeugte Feinstaub mache an den Stadtgrenzen halt.
Selbst
unter dem Aspekt des Abbaus von überflüssigen Verkehrsschildern kann
die Aktion nicht gerechtfertigt werden, denn nur zugunsten der
Verkehrssicherheit sind derartige Maßnahmen vertretbar, keinesfalls zu
deren Lasten und auf Kosten der Umwelt. Die Grünen wollen die Erhöhung
der Unfallzahlen nicht abwarten, sondern fordern eine Wiedereinführung
der Geschwindigkeitsbegrenzung-jetzt.
GRÜNE Fraktion im Kreistag Darmstadt-Dieburg
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